Bildnerisches Gestalten, Musik, Theaterspiel

„Nichts ist im Verstande, was nicht zuvor in den Sinnen war.“

John Locke


4.1 Bildnerisches Gestalten

„Gestaltungsprozesse sind Erkenntnisprozesse“



Die Kinder dürfen bei mir frei malen, zeichnen und basteln. Hierbei steht der Prozess des Gestaltens, des sich Ausprobierens im Vordergrund, nicht das Endprodukt. So fördere ich die Kreativität der Kinder.

Bei schönem Wetter, egal ob im Frühling, Sommer, Herbst oder Winter, schnappen wir uns gelegentlich unsere Straßenmalkreide und werden zu Straßenmalern. Mit großer Freude werden dann die Gehwege vor dem Kinderladen farbig „gestaltet“.

Wenn die Kinder alt genug sind, verwandelt sich ab und zu ein Teil meiner Kindertagespflege in ein Krippenatelier. Wände werden abgeklebt und auch der Fußboden wird mit Malervlies ausgelegt. Und was natürlich ganz wichtig ist, die Heizung wird hochgedreht, so dass auch niemand frieren muss. Hier erleben Kinder Farbe. Ziel ist es hier nicht, Bilder zum Vorzeigen zu ‚produzieren‘, sondern sich einfach auszuprobieren. Wie fühlt sich die Farbe auf meinem Bauch an? Fühlen sich alle Farben gleich an? Was passiert, wenn die Farbe dann trocknet?

Einige Wochen vor dem St. Martins Tag basteln wir unsere Laternen. Mit einfachen Mal- und Basteltechniken gestalten die Kinder ihre Lampions zum größten Teil selbst.

Zu Ostern bemalen wir unsere Ostereier mit Fingermalfarbe, mit Gelstiften oder mit Tusche und Pinsel. Manchmal bekleben wir sie auch mit buntem Papier.

Wenn es das Alter der Kinder anbietet, machen wir auch mal einen Ausflug nach Berlin-Kaulsdorf in die Keramik-Werkstatt von Ingrid. Dort können die Kinder, mit Unterstützung von Ingrid, ihren eigenen Teller gestalten und einige Tage später, nach dem sie gebrannt wurden, mit nach Hause nehmen. Die Unkosten dafür tragen die Eltern.


4.2 Musik

„Es gibt Bereiche der Seele, die nur durch die Musik beleuchtet werden.“

Zoltán Kodály



Den Morgenkreis beginnen wir immer mit einem Lied, anschließend tanzen wir und probieren einfache Lieder mit einem Instrument zu begleiten.

Manchmal machen unsere Musikinstrumente einfach was sie wollen. Sie werden einfach wie von Zauberhand zu wilden Instrumenten. An diesem Tag können die Kinder unsere Instrumente nach Herzenslust ausprobieren. Sie erkunden wie man ihnen einen Ton entlocken kann und wie dieser dann klingt. Sie lernen außerdem, dass jedes Instrument seinen eigenen Klang hat. Und das man mit ihnen vorsichtig umgehen muss.

Hier bei uns wird natürlich auch sehr viel gesungen und dazu getanzt. Im Vordergrund stehen hauptsächlich die klassischen Kinderlieder.

An manchen Tagen suchen wir aber auch ganz bewusst die Entspannung bei klassischer Musik. Wir liegen mit dem Rücken auf einer Decke und lauschen den sanften Tönen der Musik.


Gern besuchen wir die „Alte Tischlerei“ und gehen zum Babykonzert. Und wenn die Kinder etwas älter sind zum Kinderkonzert.
Beim Babykonzert ist der ganze Raum mit einer riesigen roten Decke ausgelegt und auf dieser Decke befinden sich viele, große rote Kissen, auf denen man es sich bequem machen kann. Die Dauer des Konzertes ist in der Regel 45min, wobei davon 20min lang den Kindern etwas vorgespielt wird und sie anschließend die Zeit zum Ausprobieren der Instrumente nutzen können. Sie können es donnern lassen, auf einer Trommel trommeln und dem Glockenspiel Töne entlocken.
Die Häufigkeit der Besuche ist abhängig von den Angeboten der „Alten Tischlerei“. Die Unkosten dafür tragen die Eltern.


4.3 Theaterspiel

„Jedes Kind soll die Bühne der Öffentlichkeit betreten, den Auftritt meistern und nach der Aufführung die Freude des Geglückten spüren.“



Es ist Faschingszeit, Partyzeit. Am Vormittag schmücken wir gemeinsam unser Spielzimmer mit Girlanden und vielen bunten Luftballons und bereiten alles für unsere große Party am Nachmittag vor. Nach dem Mittagsschlaf geht es dann gleich nach einem leckeren Vesper los. Und wer mag, kann sich an diesem Tag verkleiden.

Beim täglichen Fingerspiel üben die Kinder allein oder auch in der Gruppe frei zu sprechen. Sie haben viel Spaß dabei, ihre Verse mit den Händen und durch Mimik und Gestik zu begleiten.


Ab und zu hole ich unser Puppentheater aus dem Keller. Dann heißt es Zusehen und Spaß haben. Im Anschluss dürfen die Kinder alles selber ausprobieren.


Zu Halloween feiern wir unsere Gespensterparty. Ein altes, weißes T-Shirt von Mama/Papa dient dazu ganz wunderbar als Kostüm.